Computer, Workstation und Server Backup mit GUI (open source, kostenlos – Kopia)
Ich war mal wieder eine längere Zeit auf der Suche nach einer Software, die ein paar meiner Anforderungen erfüllen sollte. Primär ging es mir um Backups meiner Workstations und meiner Notebooks (Windows und MacOS). Ich wollte – wie so üblich – nichts zahlen, am besten gibt es direkt einen Server dazu, der mit der Software interagiert oder sich zumindest an ein S3-Storage (minIO o.ä.) anbinden lässt.
Ich bin fündig geworden
Zugegeben, es hat wirklich etwas gedauert, bis ich die Lösung gefunden habe, für die ich mich nun letztendlich entschieden habe. Ich bin auch nur zufällig auf die Webseite dank eines reddit Posts gestoßen. Die Software nennt sich “Kopia“. Der Publisher sagt selbst auf seiner Webseite:
Fast and Secure Open-Source Backup Software for Windows, Mac, and Linux
Das hat sich interessant genug angehört um mir das Ganze einmal anzuschauen. Tatsächlich erfüllte Kopia meine Anforderungen. Die Software ist kostenlos, unterstützt S3 storages und einige mehr wie: Amazon S3, Azure Blob, Blackblaze B2, Google Cloud, Google Drive, WebDAV, SFTP, Rclone, Dropbox, OneDrive, local storages und den eigenen Kopia Repository Server.
Aktuell befindet sich die Software in der Version 0.8.X was für mich ein Indikator dafür ist, dass die Software noch in den Anfängen steckt, wobei ich damit eher weniger Probleme habe, wenn mir das Feature Set gut gefällt und die Software noch maintained wird. Ein Blick ins GIT von Kopia verrät, dass es noch regelmäßige pulls gibt, was mich sehr positiv stimmt.
Next Step war also nun zu schauen, welches Feature Set die Software mitbringt und ganz ehrlich? – ich war positiv überrascht. Meine Anforderungen erfüllt die Software damit Voll und Ganz.
Die Installation
Die Installation der Clients ist wirklich spielend einfach. Unter Mac konnte ich die Software samt GUI mittels brew installieren.
Mac-Installation mit GUI
Auch unter Windows war die Installation sehr einfach. Dafür benötigte es lediglich das zip File, welches für die x64 Architektur gedacht ist, herunterzuladen und zu entpacken – Ausführen musste ich es mit administrativen Rechten.
Windows-Installation mit GUI
In diesem Fall habe ich mich dafür entschieden, den Kopia Repository-Server zu nutzen, da ich auf meinem Backup-Server noch einige TB an freien Speicherplatz besitze – so musste ich mir keinen extra Speicher in irgendeiner Cloud anmieten und zusätzlich bezahlen. Das wird wohl erst interessant, wenn die Daten mehr werden.
Die Installation des Kopia Repository-Server wird auf der Webseite ebenfalls erklärt, ist aber etwas anspruchsvoller als die Client-Installation, da sich nicht alle Dinge aus den Docs ergeben – ein Beispiel hierfür ist die User-Verwaltung, wie der Service in SystemD eingebunden wird und das der Kopia Repository-Server sogar eine WebGUI mitliefert über die man die Backups verwalten kann. Das ist aber etwas tricky, da – wie zuvor geschrieben – dafür etwas intensiver rechts und links geschaut werden muss. Am Ende ist nun alles eingerichtet und die Clients backuppen fleißig – ein Restore habe ich bisher nocht nicht ausprobiert, werde ich aber in Zukunft auch noch angehen – mir war im ersten Step wichtig, dass die Daten schonmal im Backup sind. Den Restore schaue ich mir auch noch an und wenn dieser ebenfalls einen guten Eindruck macht, wovon ich aktuell ausgehe, dann glaube ich endlich ein Tool gefunden zu haben, welches sich gut integrieren lässt.
Warum nicht über Proxmox-Backup Server und Client?
Die Leute, die meinen Blog hier schon etwas länger verfolgen und auch privat mit mir in Kontakt stehen wissen, dass ich ein großer Freund des Proxmox-Backup Server und Client bin. Ich nutze diese Software aus dem einfachen Grund, dass diese vollständig in Proxmox integriert wurde und das funktioniert sehr gut! Der Nachteil der Software ist aber, dass sich damit keine Backups auf Windows-Ebene anfertigen lassen, da es bisher keinen nativen Client gibt. Natürlich könnte man wieder mittels CygWIN was basteln, mit dem das Ganze dann am Ende wieder läuft, nur ist die Frage ob das Ganze dann Update-Safe ist, es gibt keinerlei Support und Docs vom Hersteller – der sich mit dem Produkt auskennt – dazu und all das sind Faktoren, die mich angetrieben haben, mich auf die Suche zu machen.
Wenn jemand eine weitere coole Software hat, die er/sie auch nutzt, dann lasst es mich gerne wissen – im Zweifel auch im Discord 🙂
Cheers – Nico