Contabo – ausführlicher vServer VPS M SSD Test
Hallo zusammen,
heute habe ich mir mal den Hoster Contabo etwas genauer angeschaut und den Server dort mal genauer getestet. Meine Erfahrungen im Bezug auf das Produkt, die Erweiterungen und den Support möchte ich gerne mit euch teilen. Wem der Beitrag gefällt, darf ihn gerne teilen und empfehlen!
Das Produkt
Ich wähle bei dem Hoster das kleinste SSD Produkt. Ich teste erst gar keine HDD Produkte – wenn möglich – mehr, da diese in der Regel dermaßen schlechte Ergebnisse liefern, dass es sich gar nicht mehr lohnt diese zu testen. Erstmal schauen wir uns die Grundkonfiguration des Produkts an:
CPU | 4 vCores (Intel Xeon E52630v3 oder E5-2630v4) | ||
Arbeitsspeicher | 12GB DDR(3 oder 4, je nach CPU) | ||
Festplatte | 300GB SSD Speicherplatz | ||
Uplink | 100Mbit/s | ||
Traffic | Unlimited * | ||
IPv4 | 1 inklusive | ||
IPv6 | /64er Netz (Das sind 2^64 Adressen = viele 😉 ) | ||
Snapshots | 1 inklusive | ||
Betriebssysteme | gängige Linux Distributionen (Ubuntu, Debian ..) Windows-Server gegen Aufpreis |
||
Domain | 0 Domains inklusive | ||
Virtualisierung | Qemu |
*Unlimited wird laut Contabo wie folgt definiert: “Unlimited Traffic: Keine zusätzlichen Kosten durch Traffic (bei einem Durchschnittsverbrauch über 60 Mbit/s in einem zusammenhängenden Zeitraum von mindestens 5 Tagen erfolgt eine Umstellung der Anbindung auf 10 Mbit/s).” – also so ganz unlimited ists dann doch nicht. Hier wird das Ganze etwas “schön geschrieben”. Unlimited Traffic gibt es bei dem beschriebenen Uplink also nicht. Das wäre meiner Meinung nach eher eine Fair-Use Regelung.
Gegen diverse Aufpreise gibt es bei Contabo noch Managementsysteme (Plesk, cPanel), Backupspeicher, eine zusätzliche IP, SSL-Zertifikate, Domains und so weiter. Hier muss ich sagen, dass mir das Ganze schon sehr gut gefällt, jedoch sind die Preise teilweise recht hoch – na gut, dass muss jeder für sich alleine wissen, ob er/sie es ausgeben möchte;-).
Die erste Bestellung (Neukunde) ist etwas seltsam und hebt sich von den restlichen Hostern ab (s. dieser Artikel: https://debiandev.de/erfahrung-contabo.html) aber sofern das erledigt ist, ist der vServer dann auch innerhalb weniger Stunden online und verfügbar (es sei denn, bei der Bestellung wurden Sonderwünsche angegeben, dann kann es durchaus etwas länger dauern).
Hardware:
Das erste, das ich auf einem neuen Server mache, sind ein paar Tools nach zu installieren und zu schauen, ob der Server auch das hat, was er verspricht:
Intel(R) Xeon(R) CPU E5-2630 v4 @ 2.20GHz
Intel(R) Xeon(R) CPU E5-2630 v4 @ 2.20GHz
Intel(R) Xeon(R) CPU E5-2630 v4 @ 2.20GHz
Intel(R) Xeon(R) CPU E5-2630 v4 @ 2.20GHz
Kerne: 4Arbeitsspeicher: 12046 MB DDR4
Festplatte: 295 GB
Das lieferte mir mein Skript dann letztendlich zurück. Gut – beim RAM und bei der Festplatte hat man irgendwie vergessen mit dem Umrechnungswert von 1024 zu rechnen, aber lassen wir das an der Stelle mal durchgehen.
Jetzt nehmen wir uns einmal das Netzwerk unter die Lupe. Hier führe ich der Fairnesshalber mehrere Tests zu mehreren Providern durch:
myLoc managed IT AG | Interroute | 10G-Server | ||
Ping | 17.177 ms | 28.038 ms | 9.971 ms | |
Upload | 99.13 Mbit/s | 98.53 Mbit/s | 95.55 Mbit/s | |
Download | 82.71 Mbit/s | 56.79 Mbit/s | 85.00 Mbit/s |
Für einen vServer sind das auch ganz passable Werte auch wenn die Werte ab und an einknicken.
Natürlich sollte man neben den offensichtlichen Sachen auch noch die Festplatte testen. Denn gerade von dieser erhoffe ich mir viel, da ich ja ein SSD Produkt gemietet habe. Da war ich wirklich sehr gespannt … 😛
dd if=/dev/zero of=/root/testfile bs=1G count=1 oflag=direct
1+0 records in
1+0 records out
1073741824 bytes (1.1 GB) copied, 11.8812 s, 90.4 MB/s
Ui – das ist doch etwas weniger als gedacht, aber immer noch absolut im Rahmen. Klar gibt es Hoster, die da deutlich mehr liefern können, aber fairerweise muss man auch sagen, dass die deutlich teurer sind und man darf wieder eins nicht vergessen: Das ist ein vServer, kein dedizierter Server!
Die Werte sehen aber dann schon ganz anders aus, wenn man eine Datei aus zufälligen Zahlen schreiben lässt und nicht nur aus “Nullen”, denn hier ist auch die CPU gefragt. Und von dem Ergebnis war ich dann doch sehr positiv überrascht.
dd if=/dev/urandom of=/root/testfile bs=1G count=1 oflag=direct
1+0 records in
1+0 records out
1073741824 bytes (1.1 GB) copied, 119.098 s, 9.0 MB/s
Für den Laien mag das recht wenig aussehen, aber für mich ist das doch schon ganz ordentlich. Im Vergleich ist zu sagen, das dedizierte Server mir ähnlicher Leistung unbedeutend schneller sind (11,9MB/s) und damit schneidet der vServer von Contabo doch auch in diesem Punkt recht gut ab.
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Standort
Die möglichen Produktstandorte sind Nürnberg und München, denn hier betreibt die Contabo GmbH ihre mehr als 2000m² großen Rechenzentren (respektive die Rechenzentrumsflächen). Aufgrund des Standorts kommt es hier natürlich zu längeren Strecken, woraus sich längere Pingzeiten resultieren und somit die Verzögerungen höher sind als an Standorten wie Frankfurt – was recht zentral in Deutschland liegt. Aber nicht nur der Standort, sondern auch die Carriers des Providers (die, die der Contabo GmbH den IP-Transit zur Verfügung stellen), eingesetzten Equipment und einige weitere Faktoren spielen hier eine Rolle. Ich finde jedoch, dass die Pingzeiten völlig in Ordnung sind – das bekommen teilweise nicht mal Rechenzentren in Frankfurt hin 😉
Preise
Mein Preis errechne ich nach folgendem Prinzip:
(Jahrespreis + Setup – Rabatt) / 12 Monate = Monatspreis
Ich habe es vorhin im Artikel schon mal erwähnt. Die Preise sind wirklich human. Für die oben beschriebene Leistung ist ab 8.24€ im Monat erhältlich (8.99€ zur Monatsmiete) und das ist meiner Meinung nach wirklich ein Preis, der sich sehen lassen kann.
Service
Bis jetzt hatte ich lediglich 2 kurze Berührungspunkte mit dem Service der Contabo GmbH
1) Bei der Bestellung eines vServer habe ich im Kommentarfeld angegeben, dass ich gerne eine IP aus einem anderen Class-C Netz haben wollte, da ich auf den vServern DNSe betreiben wollte und die der Anforderungen der DENIC entsprechen mussten – dieser Wunsch wurde seitens der Contabo umgesetzt … Klasse!
2) Bei einer der angemieteten Server, lag die Festplattengeschwindigkeit bei “/dev/zero” bei weit unter 20MB/s – teilweise nur bei 10MB/s – daraufhin habe ich den Support angeschrieben, ob mir geholfen oder der Server auf ein anderes Hostsystem geschoben werden kann. Die Antwort vom Support kam recht schnell. Der Umzug sollte 25€ kosten, aber ich sollte dem Support doch einen Zugang auf dem System einrichten, sodass sie sich selber ein Bild machen konnten. Am nächsten Tag wurden dann die Parameter des vServer angepasst und siehe da – knappe 150MB/s wurden in der Schreibgeschwindigkeit erreicht – super! 🙂
Auch an der Stelle kann ich über Contabo auch wieder nur gutes sagen. Klar – das die Parameter nicht im Voraus direkt richtig konfiguriert wurden, stört mich natürlich schon, aber die schnelle und reibungslose Hilfe machte es dann aber wieder gut! 🙂
Webseite / Webinterface / Kundenverwaltung
*Arrrghhh* – das wird mir einfach ein ewiges Dorn im Auge bleiben. Klar – das Webinterface bietet schöne Funktionen (Reboot, Reinstall, Start, Stop usw.) und das ist auch wirklich sehr sehr toll, aber was zum Teufel haben die Damen und Herren sich bei dem Design gedacht? Nicht nur, dass es nicht von Smartphones und Tablets unterstützt wird, nein es ist auch auf dem technischen Stand von 2001 – das geht einfach wirklich gar nicht. Sei es drum, dass der Preis dort wirklich günstig ist und mich die Leistungen zufrieden stellen, aber dieses Kundeninterface ist wirklich schlimm. Einige Anbieter habe ich mir angeschaut und auch getestet, aber was mir dort begegnet ist war wirklich 2001 – nicht schön. Punktabzug!
Fazit
Im Großen und Ganzen bin ich wirklich sehr zufrieden. Der Preis stimmt, die Leistung stimmt, der Support stimmt – lediglich das Design der Contabo-Internetpräsenz lässt zu Wünschen übrig. In Sternen ausgedrückt bewerte ich die Contabo GmbH und den vServer dann wie folgt:
Contabo und vServer VPS M SSD
Kurzfassung
Contabo ist ein solider und guter Anbieter im Bereich der virtuellen Server. Trotz kleiner Schwächen, welche weniger mit dem Produkt selber zusammenhängen, kann die Contabo GmbH im Großen und Ganzen die Messlatte recht hoch legen. Das sollte mal ein Hoster aus dem VPS Bereich nachmachen!
So begeistert ich auch von Contabo bin, gibt es gerade in dem Punkt Onlinepräsenz Abzüge für das Design von Front- und Backend, sowie die Produktvielfalt. Hier ist man – im vServer Bereich – einfach auf 3 Produkte (je HDD und SSD) begrenzt und ein das ist für mich einfach keine Auswahl – es gibt andere Hoster die teilweise 10 Produkte und mehr anbietet. Aber soweit ist es dennoch ganz akzeptable.
Bis dahin – liebe Grüße
Nico
Netter ausführlicher Test 😀
Ich kann dazu nur sagen, ich muss dir zustimmen.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist gut und mein vServer (der gleiche wie der im Test) läuft seit einem Jahr reibungslos.
Das Webinterface/Website von Contabo ist sehr “zurückgeblieben” was das Design angeht, jedoch in seiner Funktion keineswegs beeinträchtigt.
Mein bisheriger Kontakt mit dem Support war sehr gut, schneller Antwort, auch wenn ich ihn nur einmal in Anspruch genommen habe.
Ansonsten kann ich mich nicht beklagen, keine Einbrüche in der Performance, Neuinstallation des Betriebssystems geht rasend schnell.
Einen Hoster den ich auf jeden Fall weiterempfehlen würde.
Hallo Julian,
danke für dein Kommentar.
Du hattest mir eine Mail geschrieben, auf die ich dir bereits geantwortet habe.
LG
Nico